Oslo - Die Hauptstadt von Norwegen
Die meisten Besucher der norwegischen Hauptstadt Oslo kommen mit Bussen oder mit dem Flieger. Ich
beginne einen kleinen Stadtrundgang am Hauptbahnhof, dem innerstädtischen Knotenpunkt, wo sich
Straßenbahnen und Buslinien treffen.
Am Bahnhofsvorplatz, dem Jernbanetorget, beginnt eine der wichtigsten Flaniermeilen
Oslos, die Karl Johans gate. Sie verläuft kerzengerade auf einer Länge von 2 Kilometern
bis zum Königlichen Schloss. Der schwedisch-norwegische König, Karl Johan,
hatte die Prachtstraße anlegen lassen, in deren Seitenstraßen die feinsten und teuersten
Adressen der Stadt liegen. Meist handelt es sich dabei um Modeboutiquen.
Ecke Karl Johans gate/Dronnimgens gate stehen die Basarhallen, in deren Backsteinarkaden sich zahlreiche
kleine Geschäfte wie Kunsthandwerker und Obst- und Gemüsehändler angesiedelt haben.
Den Basarhallen schließt sich der Dom an, der 1697 erbaut wurde. Sehenswert im barocken
Innern sind Altar, Kanzel, Königsstuhl und ein riesiges Deckengemälde. Im Dom befindet sich
die größte Orgel des Landes und am Turm die älteste Uhr aus dem Jahre 1718.
2001 haben im Dom Kronprinz Håkon und Kronprinzessin Mette-Marit geheiratet.
Auf dem Stortorget, dem Marktplatz vor dem Dom, steht ein Standbild von König
Christian IV.
Unser Weg geht weiter auf der Karl Johans gate entlang an Restaurants und Geschäften bis links
der Prachtstraße eine Grünanlage, der Eidsvoll-Park, auftaucht, der seinem Namen der
verfassungsgebenden Versammlung in Eidsvoll 1814 zu verdanken hat. Das neogotische Parlamentsgebäude,
das Storting, von 1866 mit einem runden Mittelteil und den beiden Seitenflügeln
steht inmitten dieses Parkes.
Läßt man im Park den Blick schweifen, fällt einem das prachtvoll verzierte Grand Hotel
auf, in dessen Erdgeschoss das Grand Café seine Besucher einlädt. Zu seinen Gästen
gehörten berühmte Persönlichkeiten wie Henrik Ibsen oder Edvard Munch.
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Museumsinsel Bygdøy
Zur Museumsinsel Bygdøy gelangt man am besten mit der Fähre von der Rådhusbrygge 3.
Eine Insel ist Bygdøy schon lange nicht mehr. Man kann sie schon längst auf dem Landweg
erreichen, aber der Weg übers Wasser ist einfach schöner. Bygdøy bietet die fünf
schönsten Museen von Oslo.
Vikingskiphuset - Wikingerschiff-Museum Oseberg-Schiff im Vikingskiphuset
Im Vikingskiphuset sollte man seine Museumstour auf Bygdøy beginnen. Hauptattraktion sind
drei Schiffe aus drei Häuptlingsgräbern mit kostbaren Grabbeigaben und archäologische
Funde aus der Wikinger-Zeit.
Die Schiffe wurden alle im Oslofjord gefunden und sind mehr als 1100 Jahre alt. Das sogenannte Tune-Schiff
ist nur noch in wenigen Relikten erhalten, aber die anderen beiden sind noch so gut erhalten, dass man
gleich mit ihnen eine Seereise unternehmen könnte. Hochseetüchtig war das Gokstad-Schiff - mit
einem baugleichen Boot könnten die Wikinger einst Amerika entdeckten haben.
Prunkstück der Ausstellung ist das Oseberg-Schiff, dass mit prächtigen Schnitzereien an Bug
und Heck verziert wurde. In ihm soll die Wikingerkönigin Åsa ihre letzte Ruhe angetreten
haben. Im Museum sind auch die im Schiff gefundenen Grabbeigaben wie ein schön verzierter Wagen
zu bewundern.
Norsk Folkemuseum - Norwegisches Freilichtmuseum
Das Norsk Folkemuseum liegt nicht weit entfernt, dass durch die Idee des schwedisch-norwegischen
Königs Oskar II. eingerichtet wurde. Auf der Insel hatte der Monarch eine Sommerresidenz, wo er
die Stabkirche von Gol, die man abreißen wollte, wieder errichtete. Der Schlosspark wurde 1902
zum Norwegischen Volksmuseum umgewandelt. Im Freilichtmuseum wird heute ein Querschnitt norwegischer
Holzhausarchitektur der letzten Jahrhunderte mit rund 170 Esponaten gezeigt. Oft waren die Speicher,
in Norwegisch Stabbur genannt, die mit stilisierten Ranken und Menschenköpfen an Türen und
Türrahmen verziert waren, die prächtigsten Gebäude eines Gehöfts.
Kon-Tiki-Museum
Dieses Museum auf Bygdøy ist dem großen norwegischen Forscher Thor Heyerdahl gewidmet.
In ihm sind das Balsa-Floß "Kon-Tiki", mit dem er 1947 mit 5 Mann Besatzung von Peru nach Polynesien
segelte, und das Schilfboot "Ra II", das ihm 1970 von Marokko nach Barbados brachte, zu bewundern.
Mit diesen Fahrten wollte Heyerdahl beweisen, dass es bereits vor Jahrtausenden Menschen möglich
war, in primitiven Booten die Weltmeere zu überqueren.
Frammuseet - Frammuseum
Das als zeltförmiger Bau errichtete Frammuseet beherbergt das mit Dampfmaschine ausgestattete
Dreimasterschiff "Fram". Mit ihm fuhren die großen Norwegenforscher Fridtjof Nansen (1861 - 1930),
Otto Sverdrup (1854 - 1930) und Roald Amundsen (1872 - 1928). Ersterer erforschte
das Nördliche Polarmeer und versuchte auf Skier den Nordpol zu erreichen, Sverdrup kartierte bei
zwei Expeditionen große Teile Grönlands und letzterer begab sich mit ihm zum Südpol.
Die Fram ist von außen und innen mit vielen Ausrüstungsgegenständen und Fotos zu
besichtigen.
Norsk Maritimt Museum - Norwegisches Seefahrtsmuseum
Dieses Museum präsentiert übersichtlich einen Einblick in die Küstenkultur von Norwegen.
Gezeigt werden neben dem ältesten Boot - ein 2200 Jahre alter Einbaum - verschiedenartige Schiffstypen
und etwa 40 Gemälde mit maritimen Themen.
Tipp zum Fährverkehr zur Museumsinsel Bygdøy:
Fähre verkehrt von April-Oktober alle 20 oder 30 Minuten. Dauer einer Rundfahrt: 30 Minuten.
1. Stop an Dronningen (Norwegisches Freilichtmuseum, Wikingerschiff-Museum und Oscarshall) und
2. Stop an Bygdøynes (Kon-Tiki, Fram und Norwegisches Seefahrtsmuseum).