Portugal - Themen: Algarve, Madeira & Azoren + Klima
Teilansicht von Lissabon
Ende des 11. Jahrhunderts wird das als Grafschaft gegründete Portucalia unter Alfons I.,
der von 1128 bis 1185 lebte, zum Königreich. Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelt es sich
zu einer Weltmacht bevor es zu einem der ärmsten Länder Europas wird.
Hauptgrund für diese Tendenz liegt an den geographischen Gegebenheiten. Portugal befindet
sich im Westen der Iberischen Halbinsel und nimmt ein Sechstel dieser ein. Zum Atlantik hin
bildet die Landschaft auf einer Länge von 800 Kilometern eine riesige Gebirgsbariere mit
schroffen Felsen, die an einigen Stellen durch Naturhäfen unterbrochen wird.
Das Land von der Atlantikküste bis zur Grenze von Spanien ist 150 Kilometer breit und
besitzt zu diesem einzigen Nachbarn einen Grenzverlauf von 1300 Kilometern. Diese Grenze
verläuft zum Großteil entlang der Flüsse Minho, Douro und Guadiana und im
schwer zugänglichen Gebirgsregionen im Norden des Landes.
Seit Ende des 13. Jahrhunderts ist diese Grenze fast unverändert geblieben. Der damalige
König Dionysius - der von 1279 bis 1325 lebte - hatte sich über die Machtbereiche
mit Kastilien geeinigt. Obwohl Spanien mehrfach versuchte Portugal in sein Königreich
einzugliedern, konnten die Portugiesen ihr kleines Land behaupten.
Mit den europäischen Machtkämpfen und Schauplätze kriegerischer Auseinandersetzungen
hatten die Portugiesen nur wenig zutun, sie verlegten diese nach Übersee, wo sie zu
Beginn des 16. Jahrhunderts ein großes Kolonialreich aufbauten. Seine größte
Ausdehnung erlangte es, als Vasco da Gama 1498 als erster Indien auf den Seeweg erreichte.
Es begann ein Wettlauf um das Monopol auf den gewinnbringenden Handel mit Indien. Portugal
musste der übermächtigen Konkurrenz von Holländern, Engländer und
Franzosen Niederlassungen überlassen. Mit der kolonialen Ausbreitung der Macht und
der zunehmenden Bevölkerungsabnahme kam der wirtschaftliche Verfall im Mutterland.
Schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts verlor Portugal große Teile ihres
Kolonialbesitzes wie beispielsweise die Molukken, Ceylon und Malakka, aber erst in den 70er
Jahren des 20. Jahrhunderts fast alle Überseeprovinzen, die in die Unabhängigkeit
entlassen wurden. Die Rückkehrer aus den ehemaligen Kolonien bereiteten der Wirtschaft
Portugals große Probleme. Die meisten von ihnen landeten in den Elendsviertel der
Städte - hauptsächlich in denen von Lissabon.
Tourismus
Évora ist eine Stadt im Alentejo in Portugal
Portugal entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Reiseland. Konzentrieren tut sich der
Tourismus vor allem auf die 800 Kilometer lange Küste und auf die großen Zentren
wie Porto und Lissabon und Umgebung. Der Norden - das Kantrabische Gebirge - und das Bergland
im Inneren des Landes die Sierra de Estrêla, die Ebene des Tejo nahe der Haupstadt und
der Süden mit dem Alentejo-Gebiet, das in die Algarve übergeht, sind besonders bei
Wanderern und Anglern beliebt. Eine immer größere Anziehungskraft besitzen die
einsamen Strände der Algarve und die Fischerdörfer.
Kulturhistorisch interessant sind die Stätten Estoril, Evora, Setúbal und Sintra.
Zwei Inselgruppen im Atlantik gehören zu Portugal. Zum einen die Azoreninseln, die rund
1500 Kilometer vor dem portugiesischen Festland liegen, und Madeira mit seinen Nebeninseln.
Bereits im Altertum waren die Azoren bekannt, aber portugiesische Seefahrer entdeckten im Jahr
1427 die Inseln wieder.
Etwa auf halber Strecke zwischen der Südwestspitze Portugals zu den Kanarischen Inseln
liegt die Inselgruppe von Madeira. Neben der Hauptinsel gibt es noch die Insel Porto und
Santo sowie noch acht fast unbesiedelte Eilands.
Klima in Portugal
Das mediterrane Klima wird stark durch die Nähe zum Atlantik geprägt. Vorherrschender
Westwind mildert die heißen Temperaturen von 25 bis 27° C. Mit 11° C bleiben
die Winter sehr mild. In den gebirgenen Regionen im Landesinneren ist der Niederschlag am
höchsten.
In Portugal gibt es Nationalstraßen, die am 11. Mai 1945 durch eine Verordnung festgelegt
wurden. Ihr portugiesischer Name lautet "Estradas nacionais" = "EN". Ausgeschildert werden sie
heute mit einem "N" und der Nummer schwarze Schrift auf weißem Grund.
Die N1 bis N18 umfassen die erste Klasse mit dem Zusatz "itinerarios principais", die N101 bis
N125 gehören ebenso zur ersten Klasse, nur ohne Zusatz. Klasse 2 umfasst die N201 bis N270
und die Klasse 3 umfasst die N301 bis N398. Weiterhin gehören die Seitenäste der Straßen
("Ramais") zur dritten Klasse. Ihre Auszeichnung erfolgt durch die Stammstraßennummer dann
folgt ein Bindestrich und hinter diesem eine fortlaufende Nummer.