Noli - Italienische Riviera - Riviera di Ponente: Sehenswert: Cattedrale San Pietro, Türme: Torre Comunale, Torre del Canto & Torre Papone, Chiesa San Paragorio
Noli war einst ein Stadtstaat - eine kleine Seerepublik - mit einer schönen Altstadt voller
Türme, der bis 1797 unabhängig blieb.
Die heutige Kleinstadt hat etwa 3000 Einwohner, besitzt besondere Reize mit schönen Plätzen,
Kolonnaden - Säulen- und Laubengänge - sowie zahlreiche Stadttürme, die Zeugen einer
stolzen Vergangenheit sind.
Noli bietet einen erholsamen Aufenthalt, der viele kleine Entdeckungen bereit hält. Sie können
einen Stadtbummel unternehmen oder zu den Festungstürmen hinaufwandern.
Ein Event findet am 2. Septembersonntag statt und zwar die Regata dei Rioni, wo die vier Stadtviertel
- Rioni - bei einer Ruderregatta mit historischen Kostümen ihre Kräfte messen.
Etwas zur Geschichte von Noli
Aus dem byzantinisch-griechischen Wort "Neapolis" entwickelte sich im Laufe der Zeit der Begriff "Noli".
Beim ersten Kreuzzug nahmen die Männer von Noli teil und waren durch das Bündnis mit Genua
1193 in der Lage die feudale Herrschaft der Del Carretta von Finale - die Markgrafschaft Finale war ein
italienischer Staat im heutigen Ligurien - loszuwerden.
Bis zur napoleonischen Eroberung 1797 war Noli ein selbstständiger Miniaturstaat innerhalb der
umliegenden Küstenberge. Von 1239 bis 1820 gab es auch einen Bischof.
Ein Stadtrundgang durch Noli
Noli bietet eine enge, aber trotz alledem liebenswerte Altstadt, in der man an vielen Ecken auf
mittelalterliche Objekte stößt. Einen besonderen Eindruck machen die bis 40 Meter hohen
Backsteintürme Torre Comunale, Torre del Canto und Torre Papone aus dem 13.
und 14. Jahrhundert.
Vom Torre Papone erreichen Sie über eine Brücke die Stadtmauer. In Noli gab es einst 72
Stadt- und sogenannte Geschlechtertürme, die jede Familie als Wohn- und Wehrturm errichten
durfte, wenn sie eine genuesische Galeere ausrüsteten.
Die Loggia della Repubblica besitzt zahlreiche Lauben, die wie die zahlreichen
Inschriften und Wappen an ehrwürdige Bürger der Seerepublik erinnern.
Inmitten der Altstadt erhebt sich die Cattedrale San Pietro. Sie wurde im 13.
Jahrhundert errichtet und im 16. Jahrhundert zum barocken Stil umgebaut. In ihr wird die Reliquien
des heiligen Eugenio, dem Schutzpatron der Stadt und der Kirchenschatz aufbewahrt.
Im Süden der Altstadt erhebt sich eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt - die
romanische Chiesa San Paragorio, eine Kirche deren Baubeginn bis ins 11. Jahrhundert
zurückreicht. In der Zeit zwischen 1239 und 1572 als Noli Bischofssitz war, hatte die Kirche
den Rang als Katedrale.
Restaurierungen in den Jahren 1889 bis 90 und 1997 stellten den Urzustand aus dem 11. Jahrhundert
wieder her. Die Außenansicht besteht ausschließlich aus Doppelbögen, die mit Lisenen
- also mit schmalen Verzierungen - geschmückt sind. Beim Hauptportal befinden sich antike
Sarkophage und sogenannte Arkosolgräber - das sind bogenförmig überspannte Nischen,
in deren Boden der Leichnam kam und die Grabkammer mit einer Steinplatte verschlossen wurde, deren
Bogen allerdings offen blieb.
Das Innere besteht aus einem dreischiffigen Raum, dessen Mittelschiff mit einer rekonstruierten
Holzdecke mit originalen Farbresten besteht. Die Kanzel erhebt sich links neben dem Eingang. Ein
Ganzkörpertaufbecken ist auch eine Rekonstruktion. Im rechten Seitenschiff befindet sich aber
ein bemaltes Original-Kruzifix aus dem 12. Jahrhundert im Stil des Volto Santo von Lucca.
In der halbrunden Hauptapsis erhebt sich der rekonstruierte, hölzerne Bischosthron aus dem
13. Jahrhundert.
Ein Tipp: Wenn Sie zum Castello der Markgrafen Del Carretto auf den Monte Ursino
wandern, haben Sie einen grandiosen Ausblick, der bis nach Genua reicht.
Palmen begrenzen den langen Sandstrand Spotorno zwei Kilometer östlich von Noli. Auf ihm befinden
sich zwei Badeanstalten - sogenannte Stabilimenti - der Colombo und der Cerutti, die beide 1872
eröffnet wurden.
Die einstige genuesische Strafkolonie Bergeggi ist ein Badeort geworden. Wo auf der gleichnamigen Insel
einst Benediktiner lebten, ist ein Naturschutzreservat entstanden, dass nicht betreten werden darf.
Sehenswürdigkeiten
Cattedrale San Pietro Torre Comunale, Torre del Canto und Torre Papone romanische Chiesa San Paragorio