Teguise - Kirche San Miguel mit Mondsichel-Madonna, Castillo de Santa Bárbara
Teguise - die einstige Hauptstadt der Insel Lanzarote - liegt nördlich
der heute wichtigsten Metropole Arrecife - im Inselinneren.
Der 1418 von den spanischen Eroberern gegründete Altstadtkern, der neben
einem ehemaligen Dorf der Ureinwohner errichtet wurde, ist der zweitälteste
nach Betancuria auf Fuerteventura (1404) der Kanaren.
Heute steht er unter Denkmalschutz und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Der erste Name der Stadt war Aldea Grande, was im Deutschen soviel wie "großes
Dorf" bedeutet. Seinen heutigen Namen erhielt die Ortschaft durch Maciot de
Béthencourt, den Neffen des Eroberers Jean de Béthencourt, der der
Stadt den Namen seiner Frau der Guanchen-Königstochter Teguise gab.
Nach dem 1455 portugiesische und spanische Architekten ihre Meisterwerke gestaltet
hatten, wurde sie zur Villa Real = zur königlichen Stadt. Als sie nun auch
noch Bischofssitz wurde, entstanden zahlreiche Kirchen, denen noch viele Adelspaläste
folgten.
Mit dem Wohlstand von Teguise kam es zu Überfällen von Piraten, die immer
wieder die Stadt heimsuchten, plünderten und zerstörten. Die Bevölkerung
baute sie jedesmal wieder auf.
Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt Teguise während des 17. bis 18. Jahrhunderts.
1852 verlor die Stadt ihre historische Rolle an die Hafenstadt Arrecife als der Handel
zur See aufblühte.
Wer Teguise besucht, sollte zu Fuß die Sehenswürdigkeiten erkunden und
sein Auto nahe der
Kirche San Francisco parken. Einst war sie ein
Konvent, von der nach dem Raubzug des Piraten Solimán nur die Kirche erhalten
blieb.
Sie besteht aus einer zweischiffigen Halle, dessen Decke im sogenannten Mudéjar-Stil
verziert wurde. Im rechten Schiff ist der Altaraufsatz - der sogenannte Retabel - mit
einfachen Figuren und großartigen Früchtekompositionen gestaltet worden, der
Einflüsse des sogenannten Indianer-Barocks aus Mittel und Südamerika zeigt.
Das in der Kirche befindliche Museum
Museo Sacro zeigt als Höhepunkt ein 20
Zentimeter großes Kruzifix, Christusfiguren aus dem 18. und 19. Jahrhundert und
70 Exponate aus nahe gelegenen Kirchen und Klöstern.
In der Calle Espiritu Santo erhebt sich das beliebte
Teatro Municipal. Nicht weit
entfernt, befindet sich der
Parque La Mareta mit einer restaurierten
Windmühle, indem zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.
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