Krakau - Sehenswert: Rynek Glowny, königliche Schloss und die gotische Kathedrale - dem Wawel - Arkadenhof + Klima
Einiges aus der Geschichte von Krakau
Arkadenhof im Wawel
Krakau hat zahlreiche gotische Kirchen und Renaissancehäuser zu bieten, die den Reichtum
des Mittelalters im 16. Jahrhundert - dem sogenannten Goldenen Jahrhundert - vermitteln. Es war
jene Zeit als die in ganz Europa berühmte Universität, die 1364 gegründet wurde,
ihre Blütezeit erlebte.
Aus Ländern wie der Schweiz, aus Italien, Ungarn und Deutschland strömten Wißbegierige,
nach Krakau, um hier zu studieren. Polen galt in dieser Zeit als Land der Gelehrten, zu dem auch
Nikolaus Kopernikus (1473 bis 1543) gehörte.
Krakau bildete das Zentrum für alle geistigen Strömungen der Aufklärung. Polnische
Humanisten kehrten den kirchlichen Dogmen den Rücken und suchten nach neuen Wegen zur Gestaltung
des menschlichen Schicksals. Sie fanden sie im Altertum, von dem sie glaubten, dass in ihm die Basis
für eine freiere, der Gleichheit und Brüderlichkeit verpflichtete Gesellschaft läge,
eine Gesellschaft, von der sie alle die Juristen und Philosophen wie Andrzej Frycz Modrzewski und
Zamoyski träumten.
Die Zeit dafür war noch nicht reif. Den König wollte man nicht gestürzen, aber die
Macht sollte dem Volk auch nicht übertragen werden. Der König sollte nur entmachtet und
fortan von den Begüterten, den Adel und Junkern gewählt werden.
Die Wahlmonarchie endete in einer Katastrophe. Großgrundbesitzer waren fast unabhängig,
wollten die Macht und beanspruchten die Schlüsselpositionen. Militärische Tragödien
folgten. Schließlich brach Polen auseinander und verschwand, nach dem es 6 Jahrhunderte ohne
Teilung existiert hatte, von der Landkarte.
1772 kam es zu dieser Ersten Polnischen Teilung, als sich Preußen, Russland und Österreich
das Land je zu einem Drittel teilten. Die wenigen Polen, die frei geblieben waren, griffen den
revolutionären Gedanken aus Frankreich auf, wurden aber von ihren mächtigen Nachbarn
in die Schranken gewiesen. Geplante soziale Reformen des Vierjahres-Sejms konnten nicht verwirklicht
werden, so dass sich polnische Magnaten direkt an die Zarin Katharina II. wandten, was zur Folge
hatte, das Polen erneut geteilt wurde - Zweite Polnische Teilung.
Russland erhielt den polnischen Teil der Ukraine und Preußen eroberte Groß-Polen von
Thorn bis Danzig.
Nach einem Volksaufstand, der blutig niedergeschlagen wurde, folgte die dritte und letzte Teilung
Polens 1795. Damit waren auch die letzten Teile des Landes aufgeteilt und Polen existierte nicht
mehr.
An das polnische Schicksal wird man in Krakau zu jeder vollen Stunde erinnert, wenn auf dem alten
Marktplatz das Trompetensignal ertönt, das einst der Turmwächter vor sieben Jahrhunderten
vor den anrückenden Tataren erschallen ließ. Die Einnahme der Stadt konnte damit verhindern
werden, der Turmwächter aber bezahlte dies mit seinem Leben. Dieses Signal gilt heute als
symbolisches Zeichen für das Fortbestehen der polnischen Nation.
Krakau ist ohne größere Schäden aus dem 2. Weltkrieg hervorgegangen. Trotz
alledem haben die tragischen Ereignisse an allen Ecken der Stadt ihre Spuren hinterlassen.
Besonders ist dies an den etwas heruntergekommenen Palästen der Stadt zu erkennen, dessen
sogenannte Kassettendecken und und Skulpturen im Königspalast doch einzigartig sind.
Bedenklich hat die Luftverschmutzung zugenommen, aber auch wie man so sagt, ist auch der Zahn
der Zeit nicht spurlos an Krakau verbeigegangen. Aus den ehemaligen großen Patrizierhäusern
entstanden kleine überbelegte Wohnungen, die das Wohnen in dieser alten Bausubstanz noch
verkomplizierterte.
Sehenswürdigkeiten in Krakau
Wer Krakau besucht, sollte zuerst zum Rynek Glowny gehen. Denn hier erkennt man
am eindrucksvollsten das Wirken von König Kasimir - der von 1310 bis 1370 lebte, in dessen
Zeit die Stadt ihre Blütezeit erlebte. In seiner Zeit entstanden aus hölzernen Bauten
steinerne Prachtgebäude.
Im Mittelpunkt des Hauptmarktes präsentiert sich das 100 Meter lange Gebäude der Sukiennice
- der Tuchhallen, ein Glanzstück jener Zeit, in dem sich gotische Architektur mit Elementen der
Renaissance miteinander verbinden.
Auf dem Rynek Glowny
Heute sind in den gotischen Gewölben Cafes und Galerien entstanden, die nach dem Bummel im
hier ebenfalls untergebrachten Touristenbasar zum Verweilen einladen.
Rund um den 200 mal 200 Meter großen Platz reihen sich noch sehenswerte mittelalterliche
Gebäude aus der Renaissance und des Barocks aneinander. Das auffälligste ist das der
Marienkirche, in dessen Abdunkel zuerst die riesigen in tiefen Blau - und Rottönen
gehaltenen gotischen Glasfenster einen Eindruck auf den Besucher hinterlassen. Das Juwel der Kirche
befindet sich allerdings im Chor. Dort steht der Ende des 15. Jahrhunderts vom Nürnberger
Meister Veit Stoß aus Lindenholz geschnitzte und reich vergoldete Hochaltar. Als Meisterwerk
der europäischen Spätgotik stellt der Schrein Marias Tod und Himmelfahrt dar. Szenen
aus dem Evangelien sind auf den Flügeln zu bewundern.
Die im gotischen Stil errichteten Häuser am Markt haben jedes auf seine Art Geschichte geschrieben.
Im sogenannten Grauen Haus wurde der polnische Aufstand von Tadeusz Kościuszko vorbereitet. Das
Kulturhaus war die Absteige von Fürst Józef Poniatowski (1763 - 1813) und vom sächsischen
Wahlkönig August II. (1670 - 1733). Nahe dieses Gebäudes residierte die Familie des
polnischen Magnatengeschlechts der Potocki. Im Krzysztoforypalast - auch nicht weit
entfernt - tagte 1848 die provisorische Regierung.
Vom alten Markt aus verlaufen geschichtsträchtige Straßen: In der Ulica Świçtego
Jana sind Hotels und Paläste aus den Zeiten der Renaissance, des Barocks und des Klassizismus zu
bewundern, die Ulica Bracka führt zu einem Kirchen- und Klosterviertel und die Ulica Florianska endet
am Florians- und am Wehrtor der Barbakane aus dem 16. Jahrhundert, den Überresten der starken,
mittelalterlichen Stadtbefestigung.
Aus den Mauern und Gräben der Stadtmauer entstanden im 19. Jahrhundert - zwischen 1819 und 1830 -
eine Promenade mit Grünanlagen, in der man die Altstadt zu Fuß umrunden kann.
Vom Stadtzentrum aus erreicht man in nur wenigen Minuten zu Fuß das auf einen Kalksteinhügel
errichtete alte königliche Schloss und die gotische Kathedrale - dem
sogenannten Wawel. Einst war das im Renaissance-Stil erbaute Wawel-Schloss der Sitz der Piasten
und Jagellonen. Im Inneren präsentiert sich das Schloss mit gotischen und romanischen Elementen.
Ein Arkadenhof wurde ebenfalls im Renaissance-Stil gestaltet.
Die Kathedrale steht am Domplatz: Sie diente einst als Krönungskirche der polnischen Könige.
Umgeben ist der Sakralbau von 18 im Renaissance- und Barock-Stil gehaltene Kapellen. Die sogenannte
Sigismundkapelle ist das bedeutendste dieses Architekturensemble. In der Kathedrale und in den
Kapellen ruhen die großen Persönlichkeiten Polens. Zu diesen gehören die letzten zwei
Könige der Jagellonendynastie, der erste Wahlkönig Stephan Báthory sowie die Gebeine
von Kościuszkos. Zwei der großen polnischen Dichter fanden hier ebenso ihre letzte Ruhe.
Sehenswürdigkeiten:
Rynek Glowny Sukiennice - Tuchhallen, die heute eine Markthalle ist Marienkirche das sogenannte Grauen Haus am Markt Krzysztoforypalast königliches Schloss gotische Kathedrale - den sogenannten Wawel Um die Katedrale erheben sich 18 im Renaissance- und Barock-Stil gehaltene Kapellen.
Die bekannteste ist die Sigismundkapelle.